Wenn das Elterngespräch aus dem Ruder läuft
Konflikte erfolgreich managen ist nicht jedermanns Sache. Da kann es von Vorteil sein, sich einige Strategien anzueignen, um Konflikten, die sich nicht vermeiden lassen, konstruktiv zu begegnen.
In meinem Blog erfahren Sie, weshalb Konflikte zwischen Eltern und Lehrpersonen entstehen und an welcher Stelle Sie als Eltern ansetzen können, um eine Lösung zu finden.
Woher die Differenzen zwischen Lehrperson und Eltern kommen
Konflikte basieren häufig auf negativen Gefühlen. Wie in jeder Beziehung, kann es auch zwischen Eltern und Lehrpersonen zu Unstimmigkeiten kommen, die sich nur allzu oft auf Missverständnisse zurückführen lassen. Missverständnisse entstehen durch ungenaue, zu allgemeine oder zu oberflächliche Kommunikation. Man geht davon aus «Das weiss mein Gegenüber doch» oder «er/sie wird mich schon richtig verstehen». Dass dies nicht der Fall ist, erkennt man spätestens, wenn es unbehaglich wird. Auch Vorurteile oder sogenanntes «Schubladen-Denken» bergen Konfliktpotenzial und können dazu führen, dass Sie der Lehrperson nicht neutral oder sachlich gegenübertreten.
Wie Sie Konflikte im Elterngespräch auflösen
Als erstes sollten Sie die Ruhe bewahren. Gehen Sie in sich und versuchen Sie zu erkennen, was hier gerade passiert. Was führt zu der unangenehmen Stimmung? Was war der Auslöser?
Eine möglichst sachliche Umschreibung Ihrer Eindrücke aus der Situation oder eine Ich-Botschaft, kann den Konflikt entschärfen.
- «Ich nehme wahr, dass unsere Stimmung angespannt ist. Ich möchte gemeinsam mit Ihnen eine gute Lösung erarbeiten, wie können wir das nun angehen?»
- «Wenn Sie sagen mein Kind ist schlecht erzogen, fühle ich mich angriffen. Ich möchte mich nicht rechtfertigen müssen, sondern gemeinsam mit Ihnen eine gute Lösung für das Kind erarbeiten.»
Im Anschluss an das Gespräch ist es wichtig, dass Sie in eine Reflexion einsteigen. Dabei können Sie folgende Fragestellungen als hilfreich erweisen:
- Wann habe ich bemerkt, dass die Situation ins Negative kippt? Was war der Auslöser?
- War mein Verhalten oder meine Aussage provokativ? Und wenn ja, was wollte ich damit bezwecken?
- Was denke ich wirklich über die Lehrperson und ist mein Urteil gerechtfertigt?
- Wie möchte ich mich zukünftig in ähnlichen Situationen verhalten?
Dank der Auseinandersetzung mit sich selbst und der erlebten Situation leisten Sie einen Beitrag für ein positives Miteinander. Eine gute Beziehung zu der Lehrperson Ihres Kindes stellt eine sichere Basis für eine erfolgreiche Schullaufbahn dar.
Wenn es alleine nicht mehr geht
Ist die Situation mit der Lehrperson so verfahren, dass es Ihnen aussichtlos erscheint, der Beziehung ohne weitere Unterstützung eine positive Richtung zu geben? Selbstverständlich stehen Ihnen weitere Ansprechpersonen zu Verfügung: Neben der Klassenlehrperson und der Schulleitung können Sie sich an den Vertrauenslehrer wenden. Eventuell gibt es an Ihrer Schule sogar einen Eltern- oder Schulrat, der Sie unterstützt. Erkundigen Sie sich, welche Möglichkeiten es an der Schule Ihres Kindes gibt. Gehen Sie mit Bedacht vor und holen Sie sich vorgängig lieber externen Rat, als eine unüberlegte Reaktion zu riskieren.
Mehr Informationen zum Thema “Elterngespräche erfolgreich führen” finden Sie hier:
- Blogpost “Das Elterngespräch Teil 1“
- Zeitungsartikel “Darüber Reden, an einem Strang ziehen” veröffentlicht von der Schweizer Familie
- In den Workshops